Zymt – Das Privileg der Misanthropie LP
Corporate Design, Art Direction, Videoschnitt und Gesang für dieses schöne Stück.
Aus dem Schoße „des größten Wallfahrtsortes Deutschlands“ kommen Zymt. Die Pampaboys vom Kamener Kreuz. 13 Liedchen in haargenau 1137 Sekunden auf zwei Seiten des momentan wohl teuersten Rohstoffes dieses zum Tode verurteilten Schrottplaneten. Eine Musikgruppe wie ein Autounfall auf der B1 – berechenbar, aber zermürbend nervig. Frühe Ärzte, späte Roy Black. Zymt sind mindestens ähnlich gaga wie eine Auffahrangelegenheit: musikalisch und textlich. Es gibt diese knutschfleckige, orgeluntersetzte und hitorientierte NDW-Seite der Band und neben Ixi höre ich da am ehesten die wesentlich dreckigeren Ideal („Blaue Augen“) heraus. Aber es gibt auch die dadaistische Punkseite. So heißt es im Song „Mallorca ohne Andi“: „Ganz Arenal wimmert und flennt: Ein Sommer ohne Pipi und Kaka auf Zement.“ Dieser Sound der nur leicht angezerrten Halbakkustikgitarre ist so unfassbar typisch, die Riffs mega geil gegenläufig. Chaotisch und elegant, hymnisch und wild mit dem Drumset einer angetrunkenen Militärparade.